Moses und Aron – Arnold Schönbergs Doppel-Selbstportrait als verfolgter und bekennender Jude und Avantgardist


Vortrag mit Theaterdirektor Wolfgang Haendeler

Am Donnerstag, 10.03.2022, lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hameln zu einem Vortrag in die Synagoge in der Bürenstraße ein. Theaterdirektor Wolfgang Haendeler wird Arnold Schönbergs unvollendete Oper „Moses und Aron“ vorstellen und Deutungsmöglichkeiten bieten. Die Oper ist gleichermaßen Schönbergs künstleri-sches, religiöses und philosophisches Vermächtnis; er schrieb nicht nur die Musik (nach den Gesetzen seiner „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ = sogenannte „Zwölftonmusik“), sondern verfasste auch den Text; allerdings wurden nur die ersten beiden der drei Akte vertont, der dritte liegt nur als Text vor. Die Oper kreist um die zentrale Frage der Vermittlung des jüdischen Gottesgedankens. Während Moses darauf beharrt, dass Gott nur gedacht, nur in Schrift und Wort sich offenbart, besteht Aron darauf, dass dem auserwählten Volk der Gottesgedanke auch sinnlich vermittelt werden muss. Untrennbar miteinander verwoben sind in diesem Ausnahmewerk Schönbergs Bekenntnis zum Ju-dentum, seine Rolle als musikalische Führungspersönlichkeit der „Zweiten Wiener Schule“ sowie Fragen um die Grenzen des Sagbaren. Wolfgang Haendeler wird den Inhalt der Oper und diesen komplexen Deutungshorizont auffächern und auch mit musikalischen Beispielen aus der Oper veranschaulichen. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung unter info@gcjz-hm.de. Bitte beachten Sie die am Veranstaltungstag geltenden Corona-Regeln.